Gummiseilstarts am Stillberghof

IMG_0761

Die Donauwörther Segelflieger Willi Weiss und Ben Razii haben am vergangenen Samstag ihre Lizenz zum Segelflugzeugstart mit Gummiseil erworben. Im September geht’s dann nach Österreich, um von den Bergen zu hüpfen.

Der Fluglehrer und Oldtimerfreunde-Vereinskamerad Walter Wartlsteiner war für diese Übungsflüge samt des seltenen Gummiseils aus Innsbruck angereist. Er führte die Einweisung durch und beaufsichtigte die beiden Piloten IMG_0781bei den insgesamt zehn Starts; die Flugzeit betrug dabei jeweils nur zehn bis 20 Sekunden.Die beiden Piloten des Oldtimervereins „Verein zur Förderung des historischen Segelfluges” bereiten sich mit den Starts auf ein besonderes Segelflugevent vor, denn am 02. und 03. September findet im österreichischen Seefeld ein Fluglager der besonderen Art statt. Die Fliegerfreunde bringen ihre bis zu 60 Jahre alten Segelflugzeuge auf die Rosshütte (1700 Meter über NN) und wollen wie ihre Fliegervorfahren vor rund 75 Jahren ins Innsbrucker Tal gleiten. Gestartet wird, ebenfalls wie damals, mit dem Gummiseil. Bei dem rund 15-minütigen Gleitflug können dann fast 1100 Höhenmeter ausgenutzt werden; zudem hoffen die Segler auf Aufwinde, um die Flüge zu verlängern. Die Donauwörther Oldtimerfreunde wollen mit drei Flugzeugen an der Veranstaltung teilnehmen: einem Rhönbussard (Nachbau 2010; Konstruktionsjahr 1933), einem Grunau Baby III (Bj. 1955) und einem Spatz B (Bj. 1954).

IMG_0800Der Gummiseilstart ist bei Segelfliegern heutzutage nicht mehr verbreitet, denn normalerweise starten die Segelflieger im Flugzeugschlepp oder an der Winde. Doch gerade in den Anfängen der Fliegerei wurde von Hangkanten mit dem Gummiseil gestartet. Oldtimer-Enthusiasten betreiben den Gummiseilstart heute noch mit ihren leichten Holzflugzeugen. Bei dieser Startart wird das Flugzeug am Heck festgebunden; an der Schleppkupplung wird das Gummiseil eingeklinkt, dass entweder mittels Muskelkraft oder heutzutage mit dem Auto auf Spannung gebracht wird. Sobald die erforderliche Spannung (rund 600 Kilogramm Zuglast) erreicht ist, wird das Segelflugzeug losgelassen und es beschleunigt in einer bis zwei Sekunden auf die Abfluggeschwindigkeit. Dabei erreichen die historischen Flugzeuge Geschwindigkeiten von rund von 65 km/h und eine Flughöhe von bis zu drei Metern. Auf dem Stillberghof reichte diese Höhe, um rund 300 Meter weit zu gleiten. Ben Razii

Hinterlasse einen Kommentar